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Pressemitteilungen

25.04.2024

Gedenken an fünf niederländische Freiheitskämpfer

79 Jahre ist es am heutigen Donnerstag her, dass der selbst ernannte „Hauptmann Herold“ kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Leer fünf niederländische Widerstandskämpfer - Kornelis Pieter Fielstra, Johannes Gerhardus Kok, Carolus Henricus Hubertus Magermans, Johannes Adrianus Magermans und Johannes Verbiest im Westerhammrich - erschoss. Um ihrer zu gedenken und um Kränze und Blumen niederzulegen, trafen sich am Nachmittag unter anderem Bürgermeister Claus-Peter Horst, Ratsabgeordnete und der Sohn eines der Opfer, Kees Fielstra an der Stelle, an der sich diese schreckliche Tat ereignet hatte. Seit vielen Jahren gibt es dort eine Gedenktafel mit den Namen der Niederländer. Bereits am Mittag waren am Rathaus fünf Rosen an einer Gedenktafel am Seiteneingang angebracht worden. Im Krieg war im Rathaus die Polizeiwache mit einem Gefängnis untergebracht. Hier waren die fünf Niederländer vorübergehend von „Hauptmann Herold“ inhaftiert worden.

Beim Täter, Willi Herold, handelte es sich um einen 19-jährigen Gefreiten, der in einem verlassenen Militärfahrzeug eine Hauptmann-Uniform gefunden hatte, sich damit als Offizier ausgab und zu einem brutalen Mörder mutierte. Insgesamt soll er gemeinsam mit versprengten Soldaten, die sich ihm anschlossen, für den Tod von schätzungsweise 180 Menschen verantwortlich gewesen sein. Einen Monat nach der Ermordung der fünf Niederländer in Leer, denen Herold angebliche Spionage vorgeworfen hatte, gelang seine Festnahme. Nach einem Prozess vor dem britischen Militärgericht wurde er im November 1946 hingerichtet.