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Pressemitteilungen

03.06.2024

Weitere Stolpersteine in der Stadt Leer verlegt wurden

Das war ein sehr bewegender Termin in der Mühlenstraße 98 in Leer: Dort sind am 03.03.24 vier weitere Stolpersteine verlegt worden - für Bertha, Jonas, Sicilia und Elisa de Vries aus Leer, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren.

Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums (TGG) berichteten aus dem Leben der Familie. 1940 war das Ehepaar mit seinen beiden Töchtern zunächst der Region verwiesen worden. Von Berlin aus wurde Familie de Vries dann 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Jonas de Vries, gelernter Kupferschmied, hatte in der Mühlenstraße 98 in Leer eine Klempnerei und Fahrradhandlung betrieben.

Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg (99) legte - gestützt von seiner Begleitung Gerda Dänekas und von Bürgermeister Claus-Peter Horst - eine Rose nieder und sprach anschließend das Kaddisch, ein jüdisches Totengebet. „Ich habe das miterlebt, ich war hier zu der Zeit“, sagte Weinberg und betonte, dass es ihm eine Ehre sei, bei der Stolpersteinverlegung dabei sein zu dürfen.


„Für uns ist es eine Ehre, dass Du dabei bist“, entgegnete ihm Bernd-Volker Brahms vom Arbeitskreis „Stolpersteine für Leer“, der den Termin wie schon einen weiteren am 02.06.24 in Loga  gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Gedenkstätte „Ehemalige Jüdische Schule Leer“ und der Stadt Leer organisiert hatte. Mittlerweile gibt es 52 Stolpersteine in Leer.

Claudia Lax (TGG) kündigte an, dass ihre Schule, beziehungsweise die Schüler die Patenschaft für die vier Stolpersteine der Familie de Vries übernehmen und sich darum kümmern werden. Unter anderem werde man jährlich am 9. November in Erinnerung an die Opfer der Pogromnacht Rosen vor dem Geschäft an der Mühlenstraße 98 niederlegen.