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28.02.2024

Wärmewende: Stadt Leer startet Wärmeplanung

  • Kommunale Wärmeplanung an Dienstleister EWE NETZ vergeben
  • Gemeinsame Weichenstellung für Wärmewende, Nachhaltigkeit und Energieversorgungssicherheit
  • Planungsprozess dauert etwa ein Jahr


Die Stadt Leer hat sich auf den Weg gemacht, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Kooperationspartner ist der regionale Energienetzbetreiber EWE NETZ, der bei einer Ausschreibung den Zuschlag für das gemeinsame Projekt bekommen hat.

Der kommunale Wärmeplan hat das Ziel, die Wärmeversorgung in Niedersachsen klimaneutral zu gestalten. Stadt und EWE NETZ wollen dieses strategisch-planerische Instrument gemeinsam entwickeln, um damit lokale individuelle Strategien aufzuzeigen und somit eine Grundlage für künftige Entwicklungspfade und Projektansätze zu schaffen. Eine Vorgabe, konkrete Technologien umzusetzen, gibt es derzeit nicht.

Arbeitspakete

Die Projektlaufzeit für die kommunale Wärmeplanung beträgt etwa ein Jahr und umfasst vier Phasen. Zunächst wird der Ist-Zustand der Wärmeversorgung im Stadtgebiet dargestellt, bevor in der zweiten Phase Potenziale unter dem Aspekt Energie klimaneutral zu erzeugen, ermittelt werden. Weiterhin soll aufgezeigt werden, wo Wärmenetze zum Beispiel mit erneuerbaren Energiequellen und Abwärme geplant werden können. Anschließend bilden diese Analysen die Basis dafür, um Szenarien für eine künftige klimaneutrale Wärmeversorgung entwickeln zu können. In der vierten Phase erfolgt schließlich die Festlegung einer Wärmewendestrategie, die einen Maßnahmenkatalog für das gesamte Stadtgebiet beinhaltet. Im Anschluss an die Veröffentlichung des kommunalen Wärmeplans sollen mindestens fünf dieser Maßnahmen in den darauffolgenden fünf Jahren umgesetzt werden. 

Gesetzliche Grundlage

Nach dem niedersächsischen Klimaschutzgesetz aus dem Juni 2022 ist die Stadt Leer zur Erstellung eines kommunalen Wärmeplans bis zum 31.12.2026 verpflichtet. Damit stellt die Kommune gleichzeitig wichtige Weichen für die Wärmewende, für Nachhaltigkeit und für mehr Energieversorgungssicherheit.

Ausblick und Chance

„Die Wärmewende ist eine der größten und wichtigsten Herausforderungen, der wir uns als Stadt Leer stellen. Für uns geht es darum, die für uns effizientesten Lösungen auszuloten, entsprechende Perspektiv-Konzepte für die künftige Wärmeversorgung in der Stadt Leer zu erstellen und zu entscheiden, welche Optionen wir letztlich umsetzen“, sagt Bürgermeister Claus-Peter Horst.

„Unser Ziel ist es, für das gesamte Stadtgebiet einen technologieoffenen und flexiblen Wärmeplan zu erstellen und der Kommune eine Strategie an die Hand zu geben. Dabei wollen wir Klimaneutralität und Versorgungssicherheit miteinander verbinden“, sagt Manuel Bründl von EWE NETZ, der den Wärmeplanungsprozess als Projektleiter betreuen wird. 

Als Energienetzbetreiber verfügt EWE NETZ bereits über eine bestehende Datenbasis mit Struktur- und Verbrauchsdaten. Zudem setzt das Unternehmen auf eine spezielle Software, den sogenannten „digitalen Zwilling“ der Firma greenventory GmbH. Über diese Software können geplante Maßnahmen optimiert werden, um eine effektive Umsetzung zu erreichen. Weiter kann eine systematische und flächendeckende Analyse von Gebäude- und Wärmeversorgungsstrukturen erfolgen.

Die Stadt Leer leistet durch den kommunalen Wärmeplan einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zum effektiven Klimaschutz im Wärmesektor. „Wir haben auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen mit der kommunalen Energieversorgung ein ganzheitliches Lösungspaket entwickelt. Es stellt sicher, dass alle gesetzlichen Anforderungen und die Bedürfnisse der Stadt berücksichtigt werden“, so Gerrit Pruss, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ.

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