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27.09.2022

Siefkes-Preis geht an Jan Cornelius

Leer – Der Wilhelmine-Siefkes-Preis der Stadt Leer geht in diesem Jahr an den ostfriesisch-plattdeutschen Sänger, Liedermacher und Autor Jan Cornelius (Leer).

Am Freitagabend wurde der 68-Jährige im Rathausfestsaal vor zahlreichen Gästen mit dem bedeutendsten Preis der Stadt Leer ausgezeichnet. Dotiert ist dieser mit 2500 Euro. Eine Jury aus Grietje Kammler (Plattdüütskbüro der Ostfriesischen Landschaft), Autor und Übersetzer Carl-Heinz Dirks, Dr. Reinhard Goltz (Institut für Niederdeutsche Sprache; Nachrichtensprecher bei Radio Bremen für plattdeutsche Nachrichten) und Bürgermeister Claus-Peter Horst hatte sich für den Ostfriesen entschieden – unter anderem, so Horst, „weil Cornelius der plattdeutschen Sprache Ausdruckskraft verleiht und sie auf vielfältige Art weiterentwickelt“. Er verschaffe der plattdeutschen Sprache generationsübergreifend Gehör und trage damit wesentlich zu ihrem Erhalt bei.

Laudator Dr. Reinhard Goltz bezeichnete Cornelius als „großen Künstler, der weiß, was er kann und wo er hingehört“. Er sei der beste Botschafter, den sich die Stadt Leer und Ostfriesland wünschen könnten. Wer nach mehr als vier Jahrzehnten ein so großes Publikum habe, könne nichts verkehrt gemacht haben, so Goltz. Für Cornelius kam die Ehrung mehr als überraschend. Er war von der Stadt gebeten worden, mit seinem Dreeklang-Ensemble – mit Christa Ehrig und Klaus Hegemann - den musikalischen Rahmen der Veranstaltung zu gestalten. Kurz nachdem Dreeklang zwei Gedichte von Wilhelmine Siefkes als Liedbeiträge vorgetragen hatte – „Wat is dat moi“ und „Ostfreesland“ - wurde Cornelius als Preisträger auf die Bühne gebeten, als Dr. Reinhard Goltz den Gewinnernamen verkündete. Cornelius war sichtlich gerührt. „Für mich ist das was sehr Großes“, richtete er seinen Dank an die Jury, die Stadt Leer und Bürgermeister Horst, der seine Ansprache ebenfalls auf „Platt“ gehalten hatte.   

Der Wilhelmine-Siefkes-Preis wird alle vier Jahre zu Ehren der Leeraner Schriftstellerin Wilhelmine Siefkes (1890 - 1984) vergeben. Ausgezeichnet werden damit Werke, die in Ostfriesland entstanden sind oder ein ostfriesisches/regionales Thema zum Inhalt haben oder die Wechselbeziehungen zwischen Ostfriesland und anderen Regionen behandeln. Infrage kommen sprachgebundene Werke aller Formen und Genres. Auch Lebenswerke können preisgekrönt werden.