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Prost Tee!

Eine Kurzeinführung in die ostfriesische Teezeremonie

Herzlich Willkommen in Leer/ Ostfriesland!

Entgegen anderslautender Gerüchte sind die Ostfriesen ein sehr gastfreundliches Volk. Der Ostfriese an sich liebt das Gespräch und die Geselligkeit, auch wenn ihm anderes nachgesagt wird. Zarte Teetassen mit der unverkennbaren „ostfriesischen Rose“, Sahnekännchen, ein „Kluntjepott“ mit „Kluntjezange“ und das Stövchen mit der dickbauchigen Teekanne zieren die liebevoll gedeckte ostfriesische Teetafel, wann immer Besuch ins Haus steht.

Kein Ostfriese wird etwas dagegen sagen, wenn der Besucher sich höchstselbst über den dampfenden Tee hermacht, seine kleine Tasse bis zum Rand voll kippt, weil ihm dies der Durst gebietet und sich darüber hinaus, da die Ostfriesenmischung doch ziemlich stark ist, drei Kandiszucker und einen ordentlichen Schuss Sahne nimmt und „vehement“ umrührt. Nein, sagen wird er nichts. Nur wird er Sie aufgrund dieses barbarischen Verhaltens kein zweites Mal zum Tee „nögen“ (einladen). 

Es ist durchaus lohnend, einfach die einzelnen Stationen der Teezeremonie abzuwarten, denn durch sie erschließt sich dem Gast ein tiefer Einblick in ostfriesische Sitten und Gebräuche.

Vorab gesagt: der Tee wird nicht getrunken, um den Durst zu löschen, sondern um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen...

  1. Einigermaßen umständlich ist die Handhabung der schmucken silbernen „Kluntjezangen“, die ostfriesische Mädchen als erste Aussteuergabe zur Konfirmation geschenkt bekommen. Meistens sind sie zu filigran für die großen Kandisbrocken, die sie zu umfassen suchen.

  2. Es bedarf schon einer langjähriger Übung, um die kritische Distanz zwischen „Kluntjepott“ und Tasse ohne Verluste zurückzulegen. Erst wenn alle Tassen mit einem „Kluntje“ bestückt sind, wird der Tee, der mindestens fünf Minuten gezogen haben muss, vorsichtig eingegossen. Das Knacken des Kandisbrockens zeigt an, dass der Tee heiß genug war.

    Die Tasse darf allenfalls halb voll gegossen werden, damit noch eine Spitze des Kluntjes aus dem tiefen Braun herausragt. Um diesen „Gipfel“ herum legt der ostfriesische Teekenner mit dem „Rohmlepel“ (Sahnelöffel) behutsam eine dicke Sahnewolke, die sich langsam vom Kluntje zum Tassenrand ausbreitet und langsam versinkt. In diesem Moment sollte man eine Weile innehalten und dem Geschehen in der Tasse seine ganze Aufmerksamkeit schenken.

    Machen Sie ihren Kopf frei von allen Alltagsproblemen, nehmen Sie meditativ teil an dem, was sich im Mikrokosmos Ihrer Teetasse abspielt.

  3. Halt! Den Griff zum Teelöffel, der auf der Untertasse scheinbar zum Umrühren parat liegt, können Sie sich noch sparen, denn Tee trinkt der Ostfriese weder geschüttelt noch gerührt. Der „echte“ Genuss einer Tasse Tee erschließt Ihnen gewissermaßen alle unterschiedlichen Facetten des Lebens. Sanft, bitter und im Abgang zuckersüß.

Drei Mal darf sich dieses Procedere wiederholen. Dann endlich kommt auch der bis zu diesem Zeitpunkt noch unberührt gebliebene Teelöffel zum Einsatz. Indem dieser schlicht in die Tasse hineingelegt wird, zeigt man wortlos darauf hin, dass gemäß dem Sprichwort  "Dree is Oostfresen Recht" keine weitere Tasse Tee mehr gewünscht wird.

Beherzigen sie diese kurze Einweisung in die ostfriesische Teezeremonie und Ihnen wird die stille Anerkennung Ihrer Gastgeber sicher sein. In diesem Sinne: „Prost Tee!“

Museales aus der Ledastadt

Dem Traditionellen verbunden, dem Neuen aufgeschlossen, so könnte die Mentalität der Ledastädter definiert werden. Ihre Entsprechung findet sich im Stadtbild wieder. Alter „Muff“ hat sich nirgendwo festgesetzt, auch nicht in den reizenden Altstadtstraßen, die ebenso zu einem gemütlichen Bummel einladen, wie die abwechslungsreiche „Einkaufsmeile“ der Fußgängerzone.
Altes und Neues ist in unserer kleinen Hafenstadt eine wunderbare Symbiose eingegangen, die ihr eine ganz besondere Note verleiht. Der Flair der großen weiten Welt und heimelige Gemütlichkeit reichen sich in Leer die Hand.

Die feste Verankerung im „Althergebrachten“ heißt hier nicht „auf der Stelle treten“, sondern sich mit der Region und der Stadt im höchsten Maße identifizieren als ehernes Fundament für innovatives und phantasievolles Handeln.

Entsprechend liebevoll wird Vergangenheit gepflegt und behütet, denn aus ihr schöpfen die Leeraner die nötige Kraft und das Selbstbewusstsein, auch in schwierigen Zeiten nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

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